BUND Gruppen im Kreis Coesfeld

Streuobstwiese

Auf unserer Streuobstwiese finden sich die unterschiedlichsten Obstsorten. Unser Hauptziel ist aber nicht das Erzielen eines optimalen Ernte-Ertrags, sondern die Anlage eines vielfältigen Biotops, in dem Insekten, Vögel und andere Tiere einen Lebensraum finden.

Projekt „Blänken und Streuobstwiese“

Als Kompensationsfläche für Mobilfunkstationen der T-Mobile wurde 2005 in der Bauerschaft Aldenhövel (nahe dem Alpacagestüt Albolengo) ein Grundstück übernommen.
Als landschaftsplanerisches Ziel dieser Kompensation wurde auf einer ca. 2 ha großen Fläche eine größere Blänke und eine Streuobstwiese mit weiteren Baumgruppen und einem Gehölzstreifen angelegt. Die Eingliederung in eine bäuerlich gestaltete Landschaft wurde so gewährleistet und mit vielfältigen Lebensräumen für Pflanzen und Tiere angereichert.

Blänke

Arbeiten auf der Streuobstwiese  (Foto: Fellermann)

Zunächst entstand auf einer Grünlandfläche durch Abgrabung eine 40 cm tiefe Niederung, die als Blänke zeitweise Wasser führen sollte. Der Bodenaushub wurde auf der benachbarten Ackerfläche eingearbeitet. Der Rohboden der Niederung wurde mit Landschaftsrasen für Feuchtlagen eingesät.
Obwohl auf der ursprünglichen Grünlandfläche Staunässe beobachtet worden war, zeigte es sich bald, dass die Niederung für eine Blänke nicht tief genug angelegt war.  Recherchen ergaben, dass hier auch noch eine Dränage vorlag. Die Abführrohre der Dränage wurden daraufhin gekappt und an drei Stellen die Niederung auf ca. 1 m ausgebaggert. Diese sind nun in den Wintermonaten mit Wasser gefüllt, das z.T in den Rest der Niederung eindringt. Für die Entwicklung einer Amphibienpopulation reicht es aber bisher nicht. Gerne werden die Blänken dagegen von verschiedenen Gänsearten angenommen.
Die ganze Niederung hat sich zu einer vielfältigen Gräsergesellschaft entwickelt, die zusätzliche Farbtupfer durch Margeritte, Hornklee, Teufelsabbiss, Witwenblume, Flockenblume und Tausengüldenkraut bekommt. Hier schwirren im Sommer verschiedene Schmetterlinge und weitere Fluginsekten herum, Heupferdchen und weitere Bodenbewohner springen durchs Gras.
Die Niederung wird bei Bedarf partiell per Hand gemäht.

Am westlichen Rand der Niederung stehen Weiden, Eichen, Erlen und Schlehen an einem Graben.
Die Wiese um die Blänken herum wird einmal im Jahr gemäht und an die Alpacas der Nachbarschaft verfüttert.

Obstwiese

Strahlend gelbe Birnenquitten  (Foto: Fellermann)

Auf dem ursprünglichen Ackerboden wurde zunächst Grünland eingesät sowie 28 Obstgehölze als Hochstammbäume in einem Raster von 12 m x 12 m angepflanzt. Der weite Abstand ermöglicht eine gute Durchlüftung der Bäume und die jährliche Mahd des ungedüngten Grünlands.
Bei der Sortenwahl wurden regionaltypische, robuste Sorten gewählt, die auch der Standortverträglichkeit, der Befruchtungsbiologie und der Verwertungsmöglichkeit. entsprechen.
18 Äpfel, 4 Birnen, 2 Kirschen, 2 Zwetschgen und 1 Mirabelle versorgen die BUNDler  so mit inzwischen reichlich Obst zum Verzehr, zur Winterlagerung und zum Versaften.
Selbstverständlich werden die Bäume mit dem Frühjahrsschnitt gepflegt. Trotzdem sind 4 Bäume eingegangen. Sie wurden inzwischen ersetzt.
Die Obstbaumschädlinge werden durch Blau- und Kohlmeisen reduziert, die in den aufgehängten Nistkästen brüten. Insekten fliegen aus der Fruchthecke und vom Blühstreifen in die Bäume und tragen so zur Bestäubung bei.

Am Rande der Obstwiese tragen 15 Stieleichen in 3 Gruppen zur weiteren Strukturierung der Fläche bei. Hier sitzt auch gerne der Bussard an, um sich an den reichlich vorhandenen Mäusen im Grünland zu versorgen.

Fruchthecke

Hagebutten  (Foto: Fellermann)

Als besonderer Gehölzstreifen in bäuerlicher Nachbarschaft wurde 2005 eine Fruchthecke angelegt.
In zwei Abschnitten entstand eine Hecke, die in der Blütezeit schön aussieht, viele Insekten  anlockt und gleichzeitig im wahrsten Sinne des Wortes fruchtbringend ist. Hasel, Mispel, Quitte, Schw. Johannisbeere, Wilde Stachelbeere, Hundsrose, Schw. Holunder und Kornelkirsche tragen Früchte, die von Vögeln und Insekten gerne als Nahrung angenommen werden. Besonders die Schw. Johannisbeeren, die Quitten und die Kornelkirschen werden von den aktiven BUNDlern geerntet und zu Marmelade verarbeitet.
Vor die Hecke haben wir vor einigen Jahren einen 5 m breiten Blühstreifen mit Regiosaatgut eingesät. Nicht alle Blühpflanzen der Einsaat haben sich in den Jahren erhalten. Aber die sich durchgesetzten Pflanzen (z.B. Margeritte, Flockenblume, Lichtnelke, Winterkresse und Lainkraut) bilden ein farbenfrohes Band, das zahlreiche Insekten anlockt.