Wer erfreut sich nicht nach langer Winterzeit am vielstimmigen Gezwitscher unserer Vogelwelt? Das ist ein Zeichen der erwachenden Natur. Doch die Wirklichkeit ist brutal. Denn nicht wenige unserer gefiederten Freunde werden in Lüdinghausen den Frühling nicht überleben! Täglich werden dutzende durch Kollision mit den Glasscheiben der Fenster unserer Gebäude zu Tode kommen.
So wurde vor Kurzem an einer riesigen Scheibe der „Drei-Burgen-Arena“ in Lüdinghausen die durch Kollision abgebildeten Flügel eines Vogels mit einer Spannweite von ca. 75 cm entdeckt. Es handelte sich bei diesem Vogel vermutlich um eine Eule, die diesen Aufprall höchstwahrscheinlich nicht überlebt hat. Aber auch viele kleinere Vögel finden den Tod an Glasscheiben.
Betroffen sind ca. 5 – 10 % aller heimischen Vögel, wie Untersuchungen von Vogelkundlern des BUND und des NABU ergeben haben.
Unfallzeiten sind auch nachts, wenn das grelle Licht der Laternen die Umgebung erhellt.
Und in der Brutzeit werden durch Vogelschlag gleich ganze Gelege von meist 4 – 8 Jungtieren mit verenden, wenn die Eltern nicht mehr leben. Eine dramatische Situation.
Bund und NABU unterstützen daher den Bürgerantrag an die Stadt Lüdinghausen, die Verglasung von Gebäuden in Lüdinghausen so zu gestalten, dass die Gefahr von Vogelschlag minimiert wird.
Folgende Maßnahmen sollten demnach von der Stadt ergriffen werden:
- Bei der Ausschreibung von städtischen Bauvorhaben sollte Vogelschlag verhütendes Glas als Bedingung genannt werden.
- Große Glasflächen an bereits bestehenden städtischen Bauten sollten durch passende Maßnahmen vor Vogelschlag gesichert werden.
- Bei Bauvorhaben von Investoren und Privatpersonen sollte die Stadt darauf hinwirken, dass Verglasung verwendet wird, die Vogelschlag minimiert.
Weitere Infos zum Thema Vogelschlag bietet der NABU und der BUND